Mein Yoga-Selbstversuch

Vom Bodybuilder, zum Ultraläufer, auf die Yogamatte

Als ich 1988 mit dem Kraftsport anfing, lagen sieben Jahre schwimmen und ein Jahr laufen hinter mir. Ich wollte nichts mehr mit dem Ausdauersport zu tun haben.
25 Jahre später musste ich zum bedauern feststellen, dass mein Sport, dem ich so ziemlich alles zu verdanken habe, sich dermaßen verändert hatte, dass ich die Konsequenz für mich zog und dem ganzen ein Ende setzte. So landete ich wieder beim Schwimmen (Flucht von Alcatraz) und ein Jahr später beim Laufen (100km von Biel).

Jetzt nach knapp drei Jahren Laufen, befinde ich mich bei der Vorbereitung zu meinem größten bisherigen Sportabenteuer. Die Tortour de Ruhr im Mai 2018. 230km non-stop laufen. Von der Ruhrquelle bei Winterberg, bis zum Rheinorange in Duisburg. Die Stelle wo mein Heimatfluß, die Ruhr, in den Rhein fließt.

Tausende von Trainingskilometer liegen mittlerweile hinter mir.
Am 12. August startete ich erneut in Berlin beim Mauereweglauf, und musst bei km110 verletzungsbedingt aussteigen. Dieses war für mich ok. Ich dachte an dem Tag nur ca. 10km laufen zu können. Es wurden immerhin 110km. Und ich konnte bei dem Lauf einiges an Erfahrungen mitnehmen, die mir nächstes Jahr mit Sicherheit zu gute kommen.

Nun habe ich von Max, meinem Laufmentor, vier Wochen Regeneration verschrieben bekommen. Im Gegensatz zu vielen anderen, kann und konnte ich mit so etwas immer gut umgehen. Mal sechs Monate nicht trainieren, kein Problem. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich im Training sehr schnell Maßlos sein kann, und weit über den roten Bereich gehe. Das war schon immer so. Aber… da Max mir nur verboten hat die Beine zu belasten, dachte ich mir, etwas Bewegung kann nicht schaden. Früher im Gym hast du dich immer über Yoga, Pilates und co. lustig gemacht. Jetzt wo ich ein Ultra Langstreckenläufer geworden bin, spielt die mental Komponente eine sehr große Rolle in meinem Sport. Ich bin mittlerweile sogar der Meinung, als Läufer bin ich nicht sonderlich gut. Was mich aber ausmacht ist, meine mentale Stärke.

Gesagt, getan. „SIRI“ sage mir Yogaschulen in Dortmund. Heraus kam, Soulyoga in Dortmund. Gute Referenzen, die Schule machte auf mich über ihrer Homepage einen guten Eindruck. Dazu kam ein Startangebot. 20€ für zehn Tage. So viel Yoga bist du sagst, ich will nicht mehr, oder die 10 Tage um sind. Genau das richtige zum Testen dachte ich mir. Michaela (meine Frau) fand die Idee auch nicht schlecht und so standen wir Montags Nachmittags bei Soulyoga auf der Matte (im wahrsten Sinne des Wortes). Bezahlten unsere 20€ und los ging unser Yoga Abenteuer.

Tag eins,
Hatha Yoga… eine Form des Yoga bei der das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist durch kräftigende Asanas, Pranayama & Meditation in Einklang gebracht wird. Im Hatha Yoga wird der Fokus stark auf Kraft, Balance und Disziplin gesetzt.

Fazit: Wenn man gar nix über Yoga weiß, so wie wir, gut. Wir haben in dem Kurs einen guten Einblick bekommen wo für Yoga eigentlich steht.

Tag zwei,
Vinyasa Foundations Yoga… in diesem Vinyasa Yoga Kurs bekommst du ein grundlegendes Verständnis für die richtige Atmung und die Ausrichtung des Körpers in den einzelnen Asanas. Ein gutes Fundament und Verständnis für die Prinzipien des Vinyasa Yoga helfen dir präzise und sicher zu praktizieren und Schritt für Schritt Kraft und Flexibilität für fortgeschrittene Asanas zu entwickeln. In dieser Praxis wird immer wieder auf neue Art und Weise Ujjayi, der siegreiche Atem, integriert und mittels einer langsamen Sequenz die Tiefenmuskulatur des Körpers und insbesondere die Körpermitte (Core) angesprochen. Je bewusster wir atmen und je langsamer wir praktizieren, umso kraftvoller, fordernder und intensiver wird unsere Yogapraxis. Hier sind alle Willkommen, die tiefer in die Vinyasapraxis einsteigen möchten und ein solides Fundament für eine lange und gesunde Yogapraxis entwickeln wollen.

Fazit: Eine Mischung aus Meditation, Athletik und Dehnübungen. Man erhält sehr schnell die Figuren (Asanas) wie, den herabschauenden Hund, Krieger, Kobra, Baum usw. beigebracht. Wir waren nach den 90 Minuten schon ein wenig angestrengt.

Tag drei,
Yin-Yoga… dort werden Asanas für einen längeren Zeitraum (3-6 Minuten) mit möglichst wenig Muskelanspannung, also sehr passiv, gehalten. Das Ziel der sanften Yogapraxis ist es die tieferen Körperschichten (Bindegewebe, Sehnen, Gelenke und sogar Knochen) zu erreichen und nicht nur die Muskeln intensiv zu dehnen. Durch den gezielten und kontrollierten Reiz der Dehnung kann sich das Gewebe (Faszien), das den gesamten Körper netzartig umhüllt, erneuern und das Nervensystem beruhigt sich. Yin-Yoga kann uns lehren Situationen auszuhalten und dann loszulassen, wodurch sich nach der Praxis ein Gefühl tiefer Zufriedenheit und Entspannung einstellt.
Yin-Yoga eignet sich sowohl für Anfänger, als auch für Schüler, die schon länger Yoga üben und ist eine prima Ergänzung zu körperlich aktiven Yoga-Stilen.

Fazit: Zum Entspannen sehr gut. Allerdings bekomme ich diesen Zustand bestens bei einem langen Lauf hin. Ohne das könnte ich nicht 20 Stunden und länger laufen.

Tag vier,
Vinyasa Yoga… hierbei werden klassische und fordernde Asanas in fließender Art und Weise miteinander verbunden und mit dem Atem synchronisiert. Kraft generieren wir durch längeres Halten der Asanas, Geschmeidigkeit und Ausdauer durch kreative Flows. Der Atem trägt uns durch unsere Praxis und ist lang, tief in Synchronisation mit unseren Bewegungen. Vinyasa Stunden sind immer anders, immer neu, meist mit einem körperlichen (Zielasana) manchmal mit einen geistigen Schwerpunkt. Abgerundet wird die Stunde durch kurze Meditationen, Pranayama (Kontrolle und Ausdehnung unseres Atems) und Entspannungsphasen, um nicht nur in unserem Körper, sondern auch in unserem Geist mehr Kraft und Raum zu schaffen. Je mehr wir uns auf diese kraftvolle dynamisch-kreative Art des Praktizierens einlassen können, umso „leerer“ werden wir, umso eher erreichen wir einen Zustand der Meditation und Ruhe.

Fazit: Dieser Kurs baut sehr gut auf dem Vinyasa Foundations Kurs auf. Ließ sich sehr gut durchführen. Wir mussten uns allerdings schon ein wenig strecken um mitzuhalten.

Tag fünf,
Core Yoga… dieser Kurs ist auf die Kräftigung des gesamten Körpers mit besonderem Fokus auf den Rumpf (CORE) ausgerichtet. Wir explorieren und gestalten neue Bewegungsmuster  und verbinden sie in einer FLOW-intensiven Praxis. Zum körperlichen und seelischen Ausgleich werden restorative Yoga-Positionen, Atemübungen und Meditation integriert.

Fazit: Voll auf die Fresse! Ich war so geschwitzt wie nach 25km Vollgas Laufen. Eine gute Mischung aus Kraft, Dehn und Meditationsübungen. Genau mein Ding!

Tag sechs,
Hotyoga… Unter fachlicher Anleitung eines ausgebildeten Yogalehrers wird eine festgelegte Reihenfolge von 26 Hatha Yoga Übungen (Körperübungen) absolviert. Eine Kurseinheit dauert 90 Minuten. Der Einstieg ist laufend möglich. Yoga in heißen Räumen ist eine Verbindung von Fitness und Yoga. Abgerundet durch Atemübungen und meditativen Anleitungen wird eine Atmosphäre geschaffen, in der sich neben der dynamischen Körperarbeit eine geistige Entspannung einstellt. Hotyoga  steht für effektive und energetisierende Yogaserien, die in einem heißen Raum praktiziert werden. Es werden sehr wirksame, sinnvolle Lehren und Traditionen praktiziert. Diese passen sich gleichzeitig den Möglichkeiten und den Bedürfnissen aller Übenden an. Dadurch wird gewährleistet, dass Anfänger und Fortgeschrittene den größtmöglichen Nutzen erhalten: Entgiftung, Stressabbau, Kraft, Flexibilität, Balance und Gewichtsreduktion, sowie körperliches und geistiges Wohlbefinden.

Fazit: Für mich als Wärmefreak eine tolle Sache. Wie sollte es anders sein, unterschätze ich auch diese 90 Minuten. Das auf meiner Yogamatte ausgebreitete Badetuch, war nach 60 Minuten komplett durch. Und mein 1 Liter Wasser war dann doch viel zu wenig. Wer nicht hören will muss fühlen.

Spaßeshalber habe ich mal meinen Puls in den 90 Minuten aufgezeichnet.

 

Unser Yoga-Selbstversuch hat auf ganzer Linie überzeugt! Eine der angestrebten Yoga Wirkungen ist es, den Gedankenfluss zur Ruhe zu bringen. Das gelingt besser, wenn während des Übens nur das Nötigste gesprochen wird und ein passives „Geschehenlassen“ zugelassen wird – das Gegenteil zu Gymnastikübungen, die auch gesundheitsfördernd, meistens aber leistungsorientiert sind. Im Yoga geht es grundsätzlich nicht um Leistung, Erreichenwollen und Erfolge – Yoga ist kein Wettbewerb. Die perfekte Stellung einzunehmen ist weniger wichtig als durch sie eine spirituelle Qualität zu erleben, also beispielsweise zu spüren, dass man so in Ordnung ist und statt belastender Gedanken seine Mitte findet. Die Yogaschüler sollten idealerweise geistig ganz auf sich gerichtet sein und zu diesem Zweck ggf. die Augen schließen und nicht den Vergleich mit anderen Menschen suchen.

Danke an das gesamte Soulyoga Team Dortmund. Wir haben uns von Anfang an sehr wohl bei euch gefühlt. Wer sich im Yoga mal probieren möchte ist hier genau richtig. 20€ für 10 Tage als Starter bzw. Schnupperangebot, und das große Kursangebot ist unschlagbar. Ich habe beschlossen das Yoga ab jetzt ein fester Bestandteil meines Lauftrainings sein soll. Und zwar bei Soulyoga Dortmund.

 

Soulyoga Dortmund
Chemnitzer Str. 13
44139 Dortmund
http://soulyoga-dortmund.de